Unterbau

Eine Modellbahnanlage kann auf vielfältige Arten aufgebaut und betrieben werden. Da gibt es solche, die einfach gelegentlich Gleise direkt auf dem Boden zusammenstecken und so Betrieb machen. Der Vorteil ist, es kann immer wieder neu gebaut werden, erweitern ist praktisch unbeschränkt möglich und der Spass ist sicher gross. Unter dem Begriff "Teppichbahner" findet man im Internet viele solche Modellbahner.

Sind im oben genannten Beispiel Geländebauten kaum möglich, so kann dies bei Fix aufgebauten Anlagen problemlos gemacht werden. Fixe Anlagen sind in unterschiedlichen Arten aufbaubar. Einige Begriffe:

  • Platten Anlage
    Der Name kommt daher, weil sich die ganze Anlage auf eine Platte befindet und in der Regel keine grossen Höhenunterschiede vorhanden sind. Bei kleinere Anlagen und Dioramen ist diese Bauweise praktisch.
  • Rahmenbauweise
    Bei dieser Form des Anlagenbaus wird üblicherweis eine Holzrahmenkonstruktion erstellt, auf die dann die Gleise mit Trassebrettern verlegt werden. Es hat also nur dort Holz, wo Gleise oder Bauten liegen. Das Gelände kann dann beispielsweise mit Drahtgitter (und entsprechend zugeschnittenen Holzteilen) geformt und mit Gips oder Gipsbinden aufgebaut werden. Bei grösseren Anlagen ist diese Bauweise geeigneter, da so von unten an vielen Stellen ein Zugriff "in die Anlage" möglich ist.
  • Segmentanlage
    Diese Bauweise sagt eigentlich nur aus, dass die Anlage in unterschiedliche Segmente unterteilt ist, die voneinander getrennt werden können. Ob das nun Plattenanlage oder Rahmenbauweise ist, spielt keine Rolle. Diese "segmentierung" ist dann wichtig, wenn die Anlage getrenn tund transportierbar sein muss oder nicht an einem Stück gebaut werden kann
  • Module
    Wer die Anlage nicht alleine bauen will, sondern kombinierbar mit anderen, der muss in Modulen bauen. Damit die Module auch kombinierbar sind, nicht nur mechanisch sondern auch elektrisch, gibt es eine Vielzahl an Modulnormen. Die bekanntere dürfte sicher FREMO sein

Allen bauweisen ist eines gemeinsam: nur ein stabiler Untergrund erlaubt ein langanhaltendes Fahrerlebnis. Denn wenn durch falsche Holzwahl oder Konstruktion die Trassen wellig werden oder durchhängen, macht das früher oder später jedem Fahrzeug zu schaffen. Also keinenfalls am Unterbau sparen wenn die Anlage lange Freude machen soll.

Holz

Holz gibt es vieles, billiges oder auch sehr teures. Natürlich ist man geneigt, möglichst günstiges Holz zu nehmen. Doch Achtung, Sie bauen hier das Fundament Ihrer Anlage. Und da machen sich Fehler eigentlich immer in einem Teilabriss bemerkbar. Sich also etwas mit dem Holz zu beschäftigen spart Ärger.

Spannplatten
Sehr beliebt, sehr günstig, sehr schwer. Aber relativ unbrauchbar. Diese können sich durch Wasser oder Feuchtigkeit leicht verzeihen und führen so zu Verwerfungen oder Wellen. Und durch das hohe Gewicht definitv ungeeignet für Module die transportiert werden sollen.

Pappelsperrholz
Ebenfalls sehr beliebt und auch recht günstig. Aber auch dieses Holz kann relativ leicht verziehen wenn es zu dünn gewählt wird. Bedingt geeignt bei ausrechender Dicke

Multiplex Platten
Sind teuer. Aber auch sehr gut geeignet. Da die Platten in vielen Schichten kreuzweise verklebt sind, sind Verwerfungen fast unmöglich. Auch halten Schrauben sehr gut, aber unbedingt vorbohren damit die einzelnen Schichten nicht einfach auseinander gedrückt werden

Tischlerplatten
Auch diese Holzarten sind relativ teuer, aber auch hier, ein verziehen ist fast nicht möglich. Auch lasen sich diese gut sägen und schrauben.

MDF
Gut geeignet für Rahmen und Platten, weniger für Trassen. Sind schwer und sehr Feuchtigkeitsempfindlich. Beim schrauben unbedingt vorbohren. 

Holzleisten
Die beliebten Dachlatten sind leider auch relativ ungeeignet. Diese neigen sehr zum verziehen, meistens sind sie ja schon krum beim kaufen. Besser geignet sind mindestens gefräste und gehobelte Latten.

Wie immer, es gibt keinen eindeutigen Favoriten. Die Praxis wird ein nebeneinander diverse Holzarten sein. Ich habe beispielsweise im Schattenbahnhof Spanplatten verwendet, diese sind aber auf einem massiven Grundrahmen aus gefrästen Leisten aufgeschraubt. Die Bahnhofplatte und Trassebretter habe ich aus Tischlerplatten gemacht und die Wendel aus MDF. Einzig Pappelsperrholz und Dachlatten habe ich (fast) nicht verwendet.