Blöcke und Rückmelder

Zuerst muss man wissen, was ein Block (oder Streckenblock) ist, um zu verstehen, wie sie eingerichtet werden sollen. Dazu gibt es im Wikipedia einen guten Bericht: Streckenblock.

Mit diesem Wissen können wir uns dann daran machen, einen für unsere Anlage gültigen Blockplan zu erstellen. Und erst wenn dieser Blockplan vorhanden ist, kann auch geplant werden, wie viele Rückmelder nötig sind. Als Grundregel: jeder Block braucht mindestens einen Rückmelder. Aber, es kann auch sinnvoll sein, pro Block mehrer Melder zu planen, denn dadurch steigt die Genauigkeit und Sicherheit, doch leider auch der Preis. Hier gilt es also, einen gesunden Kompromis zwischen Preis und Sicherheit zu finden.

Ich halte es bei mir so:

  • Blöcke die in beiden Richtungen durchfahren werden haben an jedem Ende einen kurzen Meldebereich, dazwischen einen längeren => 3 Rückmelder
  • Blöcke, die nur in einer Richtung durchfahren werden, haben zuerst einen langen Meldebereich und am Schluss noch einen kurzen => 2 Rückmelder
  • Im Bahnhof wo Personenzüge mittig anhalten und/oder Rangieraufgaben anfallen, kann ein Block auch noch mehr Melder haben.

Grundsätzlich, immer genügend Rückmelder vorsehen und die Gleise entsprechend vorbereiten (Trennstellen,  Isolierungen und Kabel angelötet), diese können "unter der Platte" ja immer noch zusammengefasst auf nur einen Melder gehen. Aber nachträglich noch Trennstellen mit dem Dremel, möglicherweise noch bei montierter Oberleitung, anzubringen stelle ich mir als sehr mühsam vor. Vielleicht sogar unmöglich.

Rückmelder

Bei den Rückmeldern gibt es verschiedene Bauweisen. Die 3-Leiter Fahrer haben hier sicher einen Vorteil, insbesondere einen Kostenvorteil. Sind doch Rückmelder mit "Masseschluss" relativ günstig zu haben. Dem gegenüber stehen die Rückmelder nach Prinzip "Stromfühler", diese sind aufwendiger und deshalb auch teurer. Beiden Verfahren gemeinsam ist, dass normalerweise ein längerer Meldeabschnitt besteht. Es ist nun nicht wichtig, wo im Abschnitt der Zug steht, der Abschnit wird als belegt gemeldet.

Anders bei Rückmelden mit Schaltgleisen, Reedkontakten, Hallsensoren, Lichtschranken udn was es sonst noch alles gibt. All diese Melder lösen nur kurz aus und sind dann wieder ausgeschaltet. Für mich sind diese Melder nicht wirklich geeignet, eine Rückmeldung zuverlässig zu garantieren. Verlorene Wagen beispielsweise lösen keine Belegung mehr aus. Solche Melder sind allenfalls bei Stumpfgleisen am Ende vor dem Prellbock oder auf Strecken sinnvoll, wo eine Aktion (zBsp. Lokpfiff) ausgeführt werden soll. Also Punktgenau und einmalig.

Rückmeldemodule haben meistens 8 oder 16 Eingänge. Bei Rückmeldern mit Masseschluss sind es meistens 16 (bedingt durch die Arbeitsweise des s88 Bus), dabei gibt es solche mit und ohne Optokoppler am Eingang. Mit Optokoppler sind etwas unempfindlicher gegen Störungen.
Rückmeldemodule als Stromfühler haben meistens 8 Eingänge (mit je 2 Klemmen).

3-Leiter Rückmelder

Wie oben erwähnt sind diese Rückmelder am einfachsten zu realisieren. Einfach eine Schiene auf beiden Seiten trennen und einen Rückmelder per Kabel anschliessen, fertig. Dabei muss eine Schiene durchgehend bleiben und mit Masse verbunden sein, die andere Schiene am Anfang und Ende des Meldeabschnitt trennen und ein Kabel dran.

Steht nun ein Fahrzeug auf dem Gleis, so bildet die leitende Achse eine Masse Brücke zur getrennter getrennten Schiene und der Rückmelder gibt an. Sobald das Fahrzeug den Abschnitt verlassen hat, liegt die getrennte Schienne elektrisch "in der Luft" und der Rückmelder löscht ab. Da bei 3-Leiter Fahrzeugen normalerweise alle Achsen leitend sind, löst JEDES Fahrzeug den Rückmelder aus.

2-Leiter Rückmelder

Gleich wie bei den 3-Leiter Rückmeldern muss auch hier der zu überwachende Abschnitt getrennt werden. Allerdings beide Schienen auf beiden Seite. Dann werden die Schienen über einen Rückmelder mit Stromfühler wieder an das Stromnetz angeschlossen. Dabei muss unbedingt die Polung beachtet werden, sinst gibt es einen satten Kurzschluss wenn das erste Fahrzeug kommt.

Ein Fahrzeug auf diesem Meldeabschnitt wird nun nur dann erkannt, wenn ein Stromverbrauch stattfindet. Also üblicherweise jede Lok. Sollen auch Fahrzeuge wie Wagen eine Rückmeldung auslösen, müssen die Achsen mit einem Widerstand versehen werden, so dass diese einen Stromverbrauch haben.
Neben dem Nachteil der teureren Rückmelder kommt dann noch hinzu, dass jeder zu überwachende Wagen eine Widerstandsache braucht. Und umgekehrt bedeutet jede Widerstandsachse ja auch eine erhöhten Stromverbrauch. Einen geringen zwar, aber bei vielen Fahrzeugen durchaus nicht zu vernachlässigen. Das kann sogar soweit führen, dass ein weiterer Booster nötig wird.

Doch wollen wird das nicht Schlecht reden, es gibt genügend andere Vorteile für den 2-Leiter Fahrer.

Rückmeldebus

Der Rückmeldebus verbindet die einzelnen Rückmeldemodule mit der Zentrale oder dem PC. Ein bekannter Bus ist der s88 Bus, welcher von Märklin lanciert wurde und heute eine grosse Verbreitung hat. Dieser Bus ist relativ einfach aufgebaut, aber leider unter bestimmten Bedingungen etwas störanfällig.